Eine massive Tischplatte selbst zu verleimen ist ein tolles DIY-Projekt für Hobby-Handwerker:innen. Ob aus einzelnen Brettern oder Leisten: Mit der richtigen Technik und etwas Sorgfalt entsteht eine stabile, langlebige Platte mit wunderschöner Holzoptik. Hier erfährst du, wie du deine Tischplatte Schritt für Schritt verleimst.
Warum verleimen?
Holz arbeitet: es dehnt sich aus und zieht sich zusammen. Durch das Verleimen mehrerer schmaler Bretter zu einer Platte kannst du diese Bewegung besser kontrollieren, erhältst eine höhere Stabilität und verhinderst, dass sich die Platte verzieht oder reißt.
Das brauchst du
Material:
- Massivholz-Bretter (gleich stark & gut abgelagert)
- Holzleim (D3 für Innen, D4 für Außen)
- ggf. Dübel, Lamellos oder Flachdübel (optional)
Werkzeug:
- Zwingen/Schraubzwingen (am besten lang genug für die Breite der Platte)
- Zulagen (Holzleisten zum Schutz vor Druckstellen)
- Pinsel oder Leimflasche
- Schleifpapier oder Schleifmaschine
- Winkel & Zollstock
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Holz vorbereiten
- Wähle Bretter mit möglichst geraden Kanten.
- Hobel oder schneide die Kanten so, dass sie plan und im 90°-Winkel sind.
- Lege die Bretter probeweise nebeneinander und achte auf eine schöne Maserung und einen sauberen Stoß.
Optional: Verbindungshilfen
- Für noch mehr Stabilität kannst du mit Lamellos, Flachdübeln oder Holzdübeln arbeiten.
- Fräse oder bohre dafür die entsprechenden Nuten/Löcher in die Kanten.
Leim auftragen
- Trage auf einer Kante gleichmäßig eine dünne Schicht Holzleim auf.
- Mit einem Pinsel oder Finger verteilen, sodass die ganze Fläche bedeckt ist.
Verleimen
- Lege die Bretter aneinander und richte sie bündig aus.
- Setze die Schraubzwingen an: abwechselnd oben und unten, damit sich die Platte nicht wölbt.
- Lege Zulagen (Holzleisten) zwischen Zwingen und Platte, um Druckstellen zu vermeiden.
- Ziehe die Zwingen nach und nach fest, bis etwas Leim an den Fugen austritt.
Trocknen lassen
- Entferne den überschüssigen Leim sofort mit einem feuchten Lappen oder nach dem Antrocknen vorsichtig mit einem Stechbeitel.
- Lass die Platte mindestens 30–60 Minuten in den Zwingen, besser mehrere Stunden oder über Nacht, je nach Leim.
Nachbearbeiten
- Nach dem Trocknen schleifst du die Oberfläche und die Fugen glatt.
- Jetzt kannst du die Tischplatte nach Wunsch ölen, wachsen oder lackieren.
Tipps:
- Verwende genügend Zwingen — je mehr, desto besser verteilt sich der Druck.
- Achte darauf, dass die Platte während des Verleimens eben liegt.
- Nicht zu viel Leim verwenden, damit es nicht unnötig herausquillt.
- Holz vor dem Verleimen gut akklimatisieren lassen, damit es später nicht reißt.
Fazit
Eine Tischplatte zu verleimen erfordert etwas Vorbereitung und Geduld, aber das Ergebnis lohnt sich: eine stabile, schöne Platte, die du mit Stolz selbst gebaut hast. Mit sorgfältigem Hobeln, sauberem Leimen und kräftigem Spannen gelingt dir das auch als Heimwerker:in!
Wenn du magst, kann ich dir auch eine kleine Checkliste für den Einkauf oder einen Plan für eine bestimmte Holzart (z.B. Eiche, Buche, Kiefer) erstellen. Sag einfach Bescheid!